Oboist
„Die am schwersten zu spielenden Instrumente sind die Oboe und das Horn. Letzteres wird als schlechtes Holzblasinstrument beschrieben, das niemand gut spielt.“
Guiness World Records
Da ich einer Musikerfamilie entstamme und mein Vater Hornist ist, war für mich schnell klar, dass mein Instrument die Oboe sein wird – Das wahrscheinlich schwierigste Instrument der Welt!
Also begann ich im zarten Alter von 10 Jahren – nach musikalischer Früherziehung und ersten Versuchen auf dem Klavier – mit dem Oboenspiel. Anfänglich im örtlichen Musikverein, später dann in verschiedenen Sinfonie- und Blasorchestern, u.a. im Landesblasorchester Baden-Württemberg, dem Polizeiorchester des Saarlandes, der Camerata Academica Freiburg und der Cappella Aquileia Heidenheim.
An der Hochschule für Musik Saar genoss ich den Unterricht von prägenden Persönlichkeiten: Prof. Armin Aussem und Prof. Philippe Tondre zeigten mir, dass die Oboe eben kein schlechtes Holzblasinstrument ist, das niemand gut spielt. Unter ihren Fittichen machte ich erste Gehversuche und konnte meine künstlerischen Fähigkeiten schließlich vollends entfalten. Die Aufnahme in die Live Music Now Foundation und eine Auszeichnung mit dem Deutschlandstipendium waren der Lohn für fleißiges Üben.
Die Liebe zur alten Musik zog mich schließlich zur Barockoboe. Zuerst im Nebenfach, dann als Hauptfach bei Ann-Kathrin Brüggemann an der Hochschule für Musik Freiburg. Wichtige Impulse im historischen Oboenspiel erhielt ich außerdem von namhaften Barockmusikern wie Prof. Katharina Arfken und Prof. Michael Niesemann. Bei Barockorchestern wie l’arpa festante München oder dem Bachkollegium Saarbrücken konnte ich das historisch informierte Orchesterspiel erlernen.
Eng verbunden mit dem Oboenspiel ist das Fertigen von Oboenrohren. Nur mit einem guten Oboenrohr kann man den charakteristisch weichen und runden Oboenklang formen. Um möglichst allen Oboisten das einmalige Vergnügen eines ausgewogenen Klanges zu ermöglichen, gründete ich 2017 einen Onlineshop für Oboenrohre. Über reeds4you.de vertrieb ich individuell angefertigte Oboenrohre für Anfänger, ambitionierte Laien und Profis.
Dirigent
„Die Aufgabe des Dirigenten ist verwirrend vielfältig. Er hat ja kein eigenes Instrument. Sein Instrument ist das ganze Orchester, das aus hundert menschlichen Instrumenten besteht, von denen jeder ein fertiger Musiker mit eigenem Willen ist. Darauf soll er spielen.“
Leonard Bernstein
Man könnte meinen, Leonard Bernstein hatte es als Dirigent einfach. Immerhin hatte er Orchester wie die Wiener Philharmoniker oder das Boston Symphony Orchestra vor sich. Natürlich unterscheiden sich Profiorchester von Laienorchester, aber die ursprüngliche Aufgabe des Dirigenten ist dieselbe: Er ist Taktgeber, Gestalter, Motivator, Mentor und Vorbild.
In meiner Arbeit mit dem Musikvereinen und Streichorchestern versuche ich all dies Aspekte des Dirigierens zu verbinden. In erster Linie ist es wichtig, das gemeinsame Musizieren zu formen, den Musikern den Sinn für die Musik zu zeigen und sie technisch und musikalisch zu fördern. Dabei steht immer auch die Freude an der Musik im Vordergrund. Mir ist es nicht vorrangig wichtig, technisch perfekte Musiker vor mir sitzen zu haben, sondern glücklich sollten sie sein.
Das Dirigier-Handwerk habe ich zuerst durch den C3-Kurs an der BDB-Musikakademie gelernt, später im Rahmen des Schulmusikstudiums an der Hochschule für Musik Saar. Meisterkurse bei Douglas Bostock und Miguel Etchegoncelay haben mich ebenso geprägt wie die Zusammenarbeit mit Komponisten wie Thomas Doss, Mario Bürki und Robert Sheldon.
Als besonders erfüllend empfinde ich die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Mit innovativen Konzepten versuche ich Impulse für eine gelingende Nachwuchsarbeit im Musikverein zu entwickeln. Außerdem bin ich als Dozent beim Musiklotsenkurs an der BDB-Musikakademie für die Leitung des Lehrgangsorchesters zuständig. Beim BDB-Musikcamp leitete ich im Jahr 2018 erstmals die ‚Woodband‘, in der alle Holzbläser eines Blasorchesters zusammen musizieren.
Pädagoge
„Eine zu stark technisch ausgerichtete Ausbildung bringt keine Musiker hervor, sondern leere Artisten. Brahms sagte einmal, man müsse ebenso viel Zeit dafür aufwenden, zu lesen wie Klavier zu üben, um ein guter Musiker zu werden. Damit ist eigentlich auch für heute alles gesagt.“
Nikolaus Harnoncourt
Stark mit dem Gedanken von Nikolaus Harnoncourt verbunden, setze ich auch meine pädagogischen Schwerpunkte. Beim Musizieren geht es nicht nur um die perfekte technische Ausführung eines Stück Musik, sondern auch das ganze ‚Drumherum‘ muss ebenso beachtet werden. Wie fühle ich mich beim Spielen? Wie könnte sich der Komponist gefühlt haben? Wie könnte man diese Gefühle als Bild oder als Tanz ausdrücken? Was passierte in der Zeit, in der das Werk komponiert wurde? All das gehört genauso zum Musizieren dazu, wie das Entziffern von Noten und deren Umsetzung in Griffe.
Als Pädagoge lernt man nie aus. Jeden Tag lernt man Neues von seinen Schüler*innen. Die pädagogischen Kniffe und Tricks für den schulischen Musikunterricht und den instrumentalen Gruppen- oder Einzelunterricht habe ich mir während meines Schulmusik- und Musikpädagogikstudiums an den Musikhochschulen in Saarbrücken und Freiburg angeeignet.
Seither unterrichtete ich an verschiedenen Musikschulen in Freiburg und Umgebung. Stets versuche ich die Freude an der Musik zu vermitteln, ohne dass die nötige Ernsthaftigkeit beim Musizieren dabei verloren geht.
Als Leiter der Musik- und Kunstschule Bruchsal ist mir die spielerische Vermittlung von musikalischem Wissen und Können ein wichtiges Anliegen.